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Erfolgreiche Ideein im Internet

Unterschiedliche Faktoren bestimmen den Erfolg oder Misserfolg einer Idee bzw. eines Projektes im Web und weil die Umsetzung unterschiedliche Ressourcen wie Zeit und Geld benötigt, ist die Suche nach positiven Kriterien für den Auftraggeber und für verantwortunsvolle Entwickler wie uns interessant. Es genügt nicht Projekte richtig zu machen, sondern es müssen auch die richtigen Projekte sein. [1]

Für das Finden solcher Erfolgsfaktoren kann die Analyse von erfolgreichen Projekten im Vergleich zu Fehlschlägen sehr hilfreich sein. In Robert G. Coopers Studie „NewProd-Projekt“ beschreibt er die Unterschiede von 102 erfolgreichen Produkten mit 93 Fehlschlägen und fand dabei drei wichtige Unterscheidungsfaktoren. Ein Produkt muss demnach für den Kunden einen echten Vorteil bieten. Es muss einer ausgeprägten Marktorientierung entsprechen und diese muss mit Mitteln wie der Marktforschung stets aktuell erforscht werden. Und schließlich muss es laut Cooper eine sehr hohe Ausführungsqualität geben, damit ein Produkt erfolgreich werden kann[2].

Dass die Einzigartigkeit des Produktes ein entscheidendes Erfolgskriterium ist, zeigt die Tabelle Abbildung 5 mit den prozentualen Ergebnissen bezüglich des Erfolgs und des Marktanteils und einer Beschreibung der Profitabilität durch eine Kennzahl zwischen 0 und 10.

Tabelle über Einfluss des Produktvorteils auf den Markterfolg

 

"Me-Too"-Produkte

Produkte mit mäßigem Vorteil

Wirklich über-legene Produkte

Erfolg

18,40%

58%

98%

Marktanteil

11,60%

32,40%

53,50%

gewerteter Profit1

2,60

5,80

8,40

1 Werte der Profitabilität können zwischen 0 und maximal 10 liegen

 

 

Quelle: Cooper, G. Robert. a.a.O., Seite 56.

Ebenso entscheidend für das Gewinnen von Marktanteilen ist eine möglichst strenge und frühe Produktdefinition wie die Zahlen in Tabelle Abbildung 6 zeigen. Je besser ein Projekt geplant und je genauer die Zielsetzung beschrieben ist, umso treffender kann die Arbeit ausgeführt werden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf den Zielmarkt, die Wünsche und Vorlieben der Kunden und entsprechend auch den Leistungskern des Produktes. Ebenso wirkt sich eine gute Definition auch positiv auf die Fehlerquoten aus, worauf beim Gliederungspunkt der harten Ziele noch genauer eingegangen wird.

Tabelle über Einfluss der Produkdefinition auf den Markterfolg

 

Geringe Definition

Mäßige Definition

Frühe und strenge
Definition

Erfolg

26,20%

64,20%

85,40%

Marktanteil

22,90%

36,50%

37,30%

gewerteter Profit1

3,10

6,10

7,60

1 Werte der Profitabilität können zwischen 0 und maximal 10 liegen

 

 

Quelle:    Cooper, G. Robert. Top oder Flop in der Produktentwicklung. Weinheim: Wiley-VCH Verlag, 2002, Seite 57.

Ideenbewertung mit Software

Für die Bewertung von Ideen gibt es inzwischen auch Software-Produkte. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. hat eine Management-Software entwickelt, um die Bewertung und Steuerung von Innovationen zu leisten. Hierbei soll das modular aufgebaute Softwaretool Projekte auf Realisierbarkeit, potenziellen Markterfolg und Wirtschaftlichkeit prüfen.[3] Allerdings kommt dieses System auch nicht ohne die Informationen aus der herkömmlichen Markt- und Bedarfsanalyse aus, weshalb der herkömmliche Weg der Recherche bei Projekten im Webdesign bevorzugt wird.

Markt- & Bedarfsanalyse

Als ein besonders mächtiger Indikator für Wünsche und Trends kann das Fernsehen angesehen werden. Nachdem seit ca. 2004 vermehrt Sendungen über Heimwerker ausgestrahlt werden, wurde vom Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. auf seiner Internetseite ein doch überraschendes Ergebnis berichtet. So konnte zwar die Bau-Branche insgesamt im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr nur ein Plus von 1,4 Prozent [4] verzeichnen, aber speziell im Baustoffbereich eine Steigerung von über 15 Prozent. Einen ähnlichen Trend gibt es für den Gartenbereich, der momentan ebenfalls sehr stark im Fernsehen behandelt wird und sich über Zuwächse freuen darf.

Kochsendungen gibt es schon seit vielen Jahren und die von Werner O. Feißt bereits 1982 entwickelte Koch- und Haushaltsratgebersendung „Was die Großmutter noch wusste“ wurde viele Jahre wöchentlich im SÜDWEST Fernsehen ausgestrahlt und gilt als älteste deutsche Kochsendung [5]. Dieser Dauererfolg des Sendeformats Kochsendung mag mit dem Umstand zusammenhängen, dass es sich beim Essen um ein primäres Bedürfnis handelt, was alle Menschen angeht. Allerdings ist auch in diesem Bereich seit kurzem eine Neuerung erkennbar, welche bei den Bausendungen erstmalig erfolgreich versucht wurde. So gibt es seit Anfang 2006 auch eine Sendung, die nur mit Laien arbeitet und völlig ohne Experten auskommt. Es geht in diesem Zusammenhang um das private Kocherlebnis und um persönliche Erfolgserlebnisse sowie um Einzigartigkeit und das besondere Erlebnis in einfachen und normalen Situationen des Lebens, wie dem Kochen. Wenn früher die Gourmetköche den einen oder anderen Zuschauer durch die Komplexität ihrer Gerichte noch abgeschreckt haben mögen, so wird heute eindeutig gezeigt, dass jeder kochen kann und es Spaß macht, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Und hier sind wir bei der Zielgruppe und der Frage, wie deren Aktivitäten positiv genutzt werden können.

Auf diese Weise kann durch die Beobachtung von Sendeformaten im Fernsehen eine Interessenrichtung bestimmter Zielgruppen abgelesen werden. Dadurch kann für die eigene Idee entschieden werden, ob es überhaupt einen Markt für diese Art von Produkt gibt. Oder der Entwickler kann seine Kreativität gezielt auf eine vorhandene Interessenrichtung konzentrieren und ein neues Produkt dafür erfinden.

Wenn wir 2004 eine tolle Webseite oder eine Community für Kochfans gebaut hätten...



[1] Cooper, G. Robert. Top oder Flop in der Produktentwicklung. Weinheim: Wiley-VCH Verlag, 2002, Seite 43.

[2] Cooper, G. Robert. a.a.O., Seiten 46-47.

[3] Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.. „Innoguide – für die leistungsfähige Bewertung ihrer Innovationen“. Internet: www.innoguide.de, 17.06.2006.

[4] Mitchell, Stefan. „Leichter Aufwärtstrend“. Internet: www.heimwerkerverband.de/newsfiles/20060303113449_DIY-Markt2005.pdf, 03.März 2006.

[5] CISA, MiK. „Werner O. Feißt“. Internet: de.wikipedia.org/wiki/Werner_O._Fei%C3%9Ft, 04. Mai 2006.