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Benutzerfreundlichkeit

Natürlich will ein Benutzer eine schöne Seite sehen und vielleicht auch etwas unterhalten werden, aber zudem möchte er wissen, wo er sich befindet und was er außerdem noch tun kann.

Um diese Informationen dem User geben zu können, benötigt die Webseite eine passende Informationsstruktur, eine klare Hierarchie sowie einer funktionalen Navigation. Diese Kriterien gelten im Übrigen auch für das Grafikdesign.

Aufmerksamkeitssteuerung

Bei der Aufmerksamkeit können zwei Arten unterschieden werden. So bedeutet die selektive Verarbeitung eine Konzentration auf ein bestimmtes Thema und somit die Vernachlässigung von anderen Reizen. Diese Vorgehensweise wird als kontrollierte Verarbeitung bezeichnet und verläuft relativ langsam, seriell und mit hohem geistigen Aufwand. Im Gegensatz dazu gibt es die gestreute Aufmerksamkeit, die erst durch eine automatisierte Verarbeitung ermöglicht wird und dadurch schnell, parallel und mit geringem Aufwand erfolgt. Als Beispiel wäre das Autofahren beim Anfänger im Vergleich zu einem versierten Fahrer zu nennen. Diese Automatisierung wird durch das Ablegen von erlernten Handlungsmustern im Gehirn ermöglicht. [1]

Für Webseiten ist eine möglichst schnelle Automatisierung angestrebt, damit die Tätigkeit vom Benutzer nicht als anstrengend empfunden wird. Dafür muss der Entwurf ausnahmslos durchgängige Regeln bezüglich der Bedienung befolgen und die Aufmerksamkeit des Benutzers eindrucksvoll und kontrastreich auf die zu erledigenden Aufgaben lenken. Für jeden Bildschirm wird die Konzentration auf ein Kernelement gelegt, welches für eine Aufgabe steht. Außerdem wird durch die Verwendung des Rasters gewährleistet, dass sich gleiche Elemente an den gleichen Positionen beim Rezeptplaner befinden und dadurch den Lerneffekt erleichtern.

Kurzzeitgedächtnis

Wie der Name schon sagt, werden für kurze Zeit Informationen im Gedächtnis gespeichert. Ähnlich wie beim Computer handelt es sich um den Arbeitsspeicher des Menschen. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns ist bei einer sehr kurzen Speicherdauer von weniger als zwei Sekunden auf circa sieben Einheiten wie etwa Worte beschränkt. Sofern zusätzlich andere Reize gegeben werden, reduziert sich diese Menge auf die Hälfte.[2]

Bei Webseiten muss diese Begrenztheit in der Weise behandelt werden, dass Merkaufgaben von der Anwendung übernommen werden und die Konzentration den Kernaufgaben gewidmet werden kann.

Langzeitgedächtnis

Die Herausforderung beim Langzeitgedächtnis besteht im Erinnern und somit der Verknüpfung an das Erlernte. Erst wenn diese Inhalte wieder für das Kurzzeitgedächtnis verfügbar gemacht werden können, war die Assoziation erfolgreich. An dieser Stelle ist die Stärke der Verknüpfung entscheidend für das Finden der gesuchten Information.

Durch starke Bilder und kontrastreiche Informationen können Inhalte besser gemerkt werden. Farben können beim Identifizieren von Bereichen helfen und eindeutige Symbole erhöhen die Lernleistung. Beim Webdesign

Wissensrepräsentation

Abschließend wird noch die Repräsentation des Wissens im menschlichen Gehirn betrachtet, um eine effiziente aber auch angenehme Darstellung der Elemente zu ermöglichen. Balzert unterscheidet in seinem bereits weiter oben zitierten „Lehrbuch der Software-Technik“ die bildlich räumliche, also relationale Codierung von der begrifflich sequenziellen und somit prozeduralen Codierung.[3]

So können bildlich-räumliche Darstellungen schneller und in größerer Anzahl verarbeitet werden. Bemerkbar wird dies zum Beispiel bei der Bildleiste von Ebay-Angeboten, mit welcher wesentlich schneller die persönliche Vorliebe für ein Produkt beurteilt werden kann, als durch die Textinformation im Titel. Im Rezeptplaner werden die Gerichte als Fotografie dargestellt, um darüber die Auswahl für die Woche schnell treffen zu können.

Interaktionselemente

Benutzerfreundliche Gestaltung

Balzert unterscheidet drei Elementtypen. Basiselemente die zur Anzeige und Manipulation von Informationen dienen. Elemente die zur Erweiterung der Funktionalität der Basiselemente behilflich sind und letztlich Gestaltungselemente, die zur Verbesserung des visuellen Erscheinungsbildes verwendet werden. So sieht er den aktivsten Einfluss auf die Qualität einer Benutzeroberfläche in einer geeigneten Kombination aus Interaktions- und Gestaltungselementen.[4]

Für Eingabefelder bedeutet dies zum Beispiel, dass jedes Feld eindeutig beschrieben werden muss oder über eine Farbe klar einem Bereich zugeordnet werden kann. Klare und kurze Begriffe unterstützen ebenfalls eine schnelle Bearbeitung. Der Verzicht auf Rollbalken wirkt sich positiv auf die Benutzbarkeit aus und nur wenn es unbedingt notwendig ist, darf ein vertikaler Rollbalken eingesetzt werden

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[1] Balzert, Helmut. Lehrbuch der Software-Technik. Berlin: Spektrum, Akad. Verlag, 2000, Seite 587. 

[2] Balzert, Helmut. a.a.O., Seite 588.

[3] Balzert, Helmut. a.a.O., Seite 590.

[4] Balzert, Helmut. a.a.O., Seite 594.